25 Jahre IKL-Städtepartnerschaft

Zum Auftakt der Feierlichkeiten im Jahre 2014 anlässlich des 25jährigen Bestehens der Partnerschaftsarbeit zwischen Bürgern der verschwisterten Gemeinden Passignano und Eltville informierten die beiden Partnervereine A.R.C.I. (Associazione Ricreativa Culturale Italiano), Passignano, und IKL (Partnerschaftsverein InterKulturelle Liga Rheingau und Trasimeno e.V.), Eltville, die zu einem Informationsabend erschienenen Passignanesen: an die 40 Personen, die von A.R.C.I.-Präsident Faliero Coccolini begrüßt wurden. Die Veranstaltung fand im „Circolo A.R.C.I.“ im Ortsteil „Oliveto“ in Passignano statt.

 

Trilateralität und Interkulturalität

 

IKL-Präsident Stephan Fleschner (Gründer der Städtepartnerschaft) erinnerte in seinem Lichtbildervortrag an die Initiativen seines Vereins, die Trilateralität (Eltville/Passignano/Montrichard) und Interkulturalität (Integration von Migranten) der Städtepartnerschaft durch überwiegend kleinere Begegnungen zum Ziel zu führen. Leider sei diesen Aktivitäten durch eine „parlamentarisch legitimierte Intrige“ der Eltviller Stadtverordnetenversammlung im Jahre 2006 ein jähes Ende gesetzt worden, auch deshalb wegen, weil in einem „Erpressungsbrief“ des Eltviller Bürgermeisters Patrick Kunkel der Gemeinde Passignano mit der Auflösung der Städtepartnerschaft gedroht wurde, sollte die Gemeinde weiterhin mit der IKL zusammenarbeiten, so der ehemalige Präsident des Touristenvereins PRO-LOCO in Passignano, Stefano Baldoncini.

 

Mit großer Aufmerksamkeit folgten die Passignanesen den Erläuterungen von Stephan Fleschner, wie in der Eltviller Partnergemeinde Montrichard Primeurfest, Nationalfeiertag und Ste. Cecile (Schutzpatronin der Musiker) gefeiert werden. Fleschner, Gründungsmitglied des Deutsch-Französischen Freundschaftsvereins in Eltville, ist seit 1976 Cor de Chasse-Bläser im Fanfarenzug „Batterie Fanfare Montrichard“ sowie Trompeter und Ehrenmitglied in der Blaskapelle Passignano.

 

Nachdem die gezeigten Fotos über Eltville und den Rheingau sowie über die Partnergemeinde Montrichard großen Anklang gefunden hatten, feierte und schunkelte man noch bis nach Mitternacht zu den vom IKL-Präsidenten auf dem Akkordeon dargebotenen Rheinliedern und Musettewalzern. Besonders applaudierten die Anwesenden zum virtuosen Vortrag des „Czardas“ von Vittorio Monti.

 

www.Gemellaggio-Passignano-Eltville.jimdo.com

 

Der spontanen Idee des anwesenden Schriftstellers und Verlegers Luciano Festuccia folgend wird das aktuelle Partnerschaftsprojekt von A.R.C.I. und IKL die Erarbeitung einer Internetseite über die Städtepartnerschaft in deutscher, italienischer und französischer Sprache werden. Luciano Festuccia hatte mit seinem Buch mit dem Titel „Passignano sul Trasimeno“ anlässlich der Frankfurter Buchmesse im Jahre 1987 den Italienischen Generalkonsul in Frankfurt am Main und Schirmherren der Buchmesse, Dottore Gianfranco Facco Bonetti, für das Eingehen einer Städtepartnerschaft zwischen Eltville und Passignano interessiert. Der spätere Botschafter Italiens in Sankt Petersburg und Moskau hat mittlerweile seinen Wohnsitz von Triest nach Berlin verlegt. A.R.C.I.-Präsident Faliero Coccolini zeigte sich zuversichtlich, dass mit einer solchen Interseite die Bürger in allen Partnergemeinden wachgerüttelt, aufgeklärt und sich das Interesse an Europa verfestigen werde.

 

Begegnungsarbeit

 

Langfristige Partnerschaftsprojekte seien die Unterstützung von Sonia Lepri von der örtlichen Zivilschutzorganisation im Rahmen der Erdbebenhilfe und die Schnakenbekämpfung an den Ufern des Trasimenischen Sees in Zusammenarbeit mit dem Hotelier Alessio Bavone. Auch am Wiederaufleben der gestoppten außerschulischen Deutsch-Italienischen Jugendbegegnungen mit den passignanesischen „Pfadfindern von Europa“ werde gearbeitet. Dottore Dino Mengucci (Agrarwissenssschaftler und Zoologe) von den Lernbauernhöfen „La Buona Terra“ und „Panta Rei“ vertraue dabei auf den Erfahrungsschatz der IKL sowie dem Leiter der „Pfadfinder von Europa“, Michele Ballerini, so der bisherige Jugendbegegnungsorganisator Stephan Fleschner. Bislang fanden unter der Regie von Fleschner drei Begegnungen in Eltville und vier in Passignano zur Zufriedenheit aller Beteiligten statt. Auch eine interreligiöse Begegnung muslimischer Mitbürger im Rheingau mit den Franziskanern in Assisi stehe auf dem Programm, so Fleschner. Dabei werde man vom Guardian des Franziskanerklosters Marienthal, Pater Bernold, der Ahmadiyya-Gemeinde in Rüdesheim sowie vom Präsidenten der Internationalen Polizeiassoziation (IPA) in der Region Umbrien, Giancarlo Mirti, der seinen Polizeidienst in Assisi versieht, unterstützt. Assisi liegt 46 km östlich von Passignano entfernt.

 

Für 2014 sei weiterhin eine Volleyball-Begegnung mit der Turngemeinde in Eltville vorgesehen, für die Landrat Burkhard Albers die Schirmherrschaft übernehmen werde, sobald die passignanesische Volleyballgruppe unter der Leitung der Präsidentin Monica Zanoni ihr Kommen verbindlich erklärt habe. A.R.C.I. werde auch im Jahre 2014 einen „Deutschkurs für Italiener“ in seinen Räumlichkeiten anbieten. Man beobachte mit Interesse die gutfunktionierenden IKL-Deutschkurse in Eltville, an denen jährlich ca. 30, überwiegend polnische Mitbürger aus dem Rheingau teilnähmen. In diesem Zusammenhang sprach er ausdrücklich eine Einladung an die Teilnehmer des Deutsch-Italienischen Konversations- und Kulturkreises (Circolo Pinocchio) der IKL aus, im Jahre 2014 zum Palio delle Barche (traditioneller Bootswettlauf) zu kommen, um mit den Passignanesen dieses Fest in Renaissance-Kostümen aktiv mitzugestalten. Stephan Fleschner sei bereits von der Präsidentin der historischen Trommlergruppe, Marilù Ceccovecchi, entsprechend eingekleidet und mit einer Landsknechtstrommel ausgestattet worden, auf der nun fleißig geübt werde.

 

Pionier für Europa

 

 

Anlässlich der Informationsveranstaltung wurde die polnische und in Passignano lebende A.R.C.I.-Projektleiterin „Tanzkurse“, Asia Blaszczak, für ihre Verdienste um die Interkulturalität der Städtepartnerschaft mit dem IKL-Titel „Pionier für Europa“ ausgezeichnet. Auf Antrag von Asia Blaszczak wurde beschlossen, diesen Titel auch der polnischen Vorsitzenden des Ausländerbeirates Eltville, Marzena Volkmann, und dem Koordinator des Landesausländerbeirates Hessen, Stefan Zelder, für deren Verdienste im Rahmen der Sozialen Städtepartnerschaft zu verleihen. Diese Auszeichnung wird Personen zuteil, die sich um die Soziale Städtepartnerschaft, wie sie die IKL auf hohem Niveau pflegt, verdient gemacht haben. Erstmals wurde dieser Titel im Jahre 2006 durch den Ideengeber hierzu, dem Laudator und Schriftsteller Günter Wallraff, in Köln verliehen.

WURZELN UND WERDEGANG

Sonntag, 2. Juni 1979

Ökumenische Hochzeit von Anna Maria Lentini und Stephan Fleschner in der evangelischen Johanneskirche in Erbach (Stadtteil von Eltville am Rhein).

 

Oktober 1981

Da der Name „Eltville“ vom lateinischen „Alta Villa“ (hochgelegener Ort) abgeleitet wird, war es denkbar, dass es in Italien Ortschaften gibt, die „Alta Villa“ heißen. In der Tat gibt es in Italien „sieben“ Gemeinden, die den Namen „Alta Villa“ tragen. Auf einer Urlaubsfahrt nach Sizilien entdeckten die Eheleute ein Ortsschild mit dem Namen „Alta Villa“ in der Nähe von Palermo. Von dieser Entdeckung berichteten sie dem Magistrat der Stadt Eltville am Rhein in der Annahme, eine Städtepartnerschaft einleiten zu können. Der damalige Leiter des Ordnungsamtes, Karl Kiefer, antwortet: „Mit großem Interesse haben wir von Ihrer Feststellung Kenntnis genommen, zumal wir glaubten, dass ALTAVILLA nur am Rhein, also als Eltville am Rhein, besteht. Leider zwingt uns die derzeitige Finanzlage der Stadt dazu, zunächst von städtepartnerschaftlichen Verbindungen mit ALTAVILLA Abstand zu nehmen. Um keine falschen Hoffnungen zu wecken, glauben wir, dass Nachforschungen zunächst unterbleiben sollten.“

 

1. Dezember 1982

Der Arbeiterwohlfahrt-Ortsverein Eltville am Rhein gründet eine italienische Folkloregruppe unter der Leitung von Anna Maria Lentini-Fleschner und bestellt Stephan Fleschner zum Ausländerbeauftragten. 11 Mädchen und Jungen gehören der Gruppe an, die überwiegend sizilianische Volkslieder singen (Ciuri, Ciuri, La Viddanedda, Vitti na crozza) und dabei von Stephan Fleschner auf dem Akkordeon begleitet werden. Die Gruppe tritt bei verschiedenen AWO-Festen und im Rahmen der „Woche der ausländischen Mitbürger“ auf. Leider besteht die Gruppe nur zwei Jahre und löste sich dann wieder auf.

 

1983

Die Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein gründet den Deutsch-Italienischen Kulturverein ALTA VILLA e.V. als korporatives Mitglied.

 

1987

In Frankfurt am Main findet die Internationale Buchmesse statt. Schwerpunktthema ist „Italien“. Der italienische Generalkonsul Frankfurt am Main, Dr. Gianfranco Facco Bonetti, der die Buchmesse mit eröffnet, trifft den italienischen Schriftsteller und Verleger Luciano Festuccia, der am Messestand der Region Umbrien sein Buch über „Passignano sul Trasimeno“ vorstellt. Die Titelseite des Buches ist die Seeansicht von Passignano, die – so Gianfranco Facco Bonetti – der Rheinansicht der Stadt Eltville am Rhein ähnelt.

 

20. Januar 1988

Luciano Festuccia schreibt an den Italienischen Generalkonsul Gianfranco Facco Bonetti und schlägt unter Bezug auf die Begegnung anlässlich der Buchmesse eine Verschwisterung mit der italienischen Gemeinde Passignano am Trasimenischen See vor.

 

24. Januar 1988

Der Stadtverordnete Stephan Fleschner bittet in einer Anfrage zur Deutsch-Französischen Freundschaft den Magistrat um eine Stellungnahme zur Frage: „Wäre eine Städteverschwisterung mit einer italienischen Stadt unter Einbeziehung von Montrichard (eventuelle Dreiecksverschwisterung ähnlich Geisenheim) für die Zukunft nicht am nächstliegendsten?“ Die Antwort des Magistrats: „Nicht beabsichtigt.“

 

23. November 1988

Der Italienische Generalkonsul Gianfranco Facco Bonetti schreibt an den Magistrat der Stadt Eltville am Rhein und unterbreitet den Vorschlag für eine Verschwisterung mit der Gemeinde Passignano am Trasimenischen See. Der Magistrat antwortet, dass Eltville seit dem Jahre 1963 mit der französischen Gemeinde Arzens und seit 1965 mit der französischen Gemeinde Montrichard sehr gut geführte Partnerschaften unterhält und Bestrebungen im Gange sind, eine Verschwisterung mit einer Stadt in der DDR in die Wege zu leiten.

 

8. bis 15. April 1989

Die Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein veranstaltet eine Bildungsfahrt in die Toskana noch nichts ahnend vom Vorschlag Luciano Festuccias, der bis dahin noch ein Unbekannter in Eltville war, und von der Initiative des Italienischen Generalkonsuls. Das Hotel „Schloss Monte Gufoni“ inmitten der Chiantihügel gelegen, liegt nur ca. 70 km von Passignano am Trasimenischen See entfernt.

 

Aufgrund der guten Kontakte des Deutsch-Italienischen Kulturvereins ALTA VILLA e.V. zum Italienischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main erfährt Stephan Fleschner von der Initiative des Generalkonsuls, der seiner Enttäuschung über die Stadt Eltville Ausdruck gibt.

 

16. Oktober 1989

Der Stadtverordnete Stephan Fleschner richtet erneut eine Anfrage an den Magistrat der Stadt Eltville am Rhein. Er erhält die Antwort, dass für weitere internationale Verbindungen - nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Größe der Stadt Eltville – kein Raum gesehen wird.

 

während den Herbstferien 1989

Die Eheleute Anna Maria Lentini-Fleschner und Stephan Fleschner beschließen, nach Passignano zu reisen. Bei dieser ersten Reise nach Passignano errechnete sich eine Entfernung von exakt 1.111 km. Sie treffen mit Bürgermeister Bruno Dini und Luciano Festuccia zusammen und schmieden Pläne für das Zustandekommen von weiteren Kontakten. So soll die nächste Bildungsfahrt der Arbeiterwohlfahrt nach Passignano stattfinden, um nach der Toskana auch Umbrien kennenzulernen. In Passignano bucht die AWO das Hotel „Sayonara“.

 

19. Februar 1990

Luciano Festuccia schreibt an die Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein und schlägt Kontaktaufnahme mit dem örtlichen Verkehrsverein PRO LOCO anlässlich einer Bildungsfahrt nach Passignano vor. Gleichzeitig schreibt er an den Magistrat der Stadt Eltville am Rhein und erhält die gleiche abschlägige Antwort wie der Italienische Generalkonsul.

 

6. bis 13. Oktober 1990

Ein großer Reisebus des Busunternehmens Engelhardt aus Heidenrod-Egenroth nimmt eine rund 50 Personen starke Gruppe nach Passignano mit. Die Reiseleitung haben AWO-Bildungsreferentin Angela Loewe und Stephan Fleschner. Die Exkursionen durch die umbrischen Städte Perugia und Gubbio finden unter der fachkundigen Leitung des Kunstlehrers Ulrich Deutschle und dem Landeskonservator Reiner Bentmann statt. Die Gruppe wird nach einer Stadtführung durch Passignano im Rathaus durch Bürgermeister Bruno Dini offiziell empfangen. Kulturreferentin Ulrike Bessler hält die erste Rede eines Eltviller Bürgers in Passignano. Die Blaskapelle „Banda Comunale“ unter der Leitung von Sergio Comodini veranstaltet zum Abschied ein Konzert im Auditorium von Passignano.

 

17. Oktober 1990

Tief beeindruckt von den musikalischen Darbietungen der Blaskapelle schlägt die AWO dem Eltviller Verkehrsverein vor, diese anlässlich des Eltviller Sektfestes aufspielen zu lassen. Der Vorschlag bleibt unbeantwortet.

 

28. Juni bis 2. Juli 1991

Auf Einladung der Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein besucht eine Delegation aus Passignano das Eltviller Sektfest. Die Unterbringung erfolgt überwiegend in Eltviller Familien. Seitens des Magistrates der Stadt Eltville am Rhein wird eine Begrüßung des Bürgermeisters Bruno Dini unter Hinweis, dass nur Gäste aus Montrichard begrüßt werden, per Schreiben abgelehnt. Durch den Eltviller Bürgermeister Bernd Knauf persönlich wird sogar eine Tischreservierung im Weingut Hans-Josef Ernst (Festgelände) rückgängig gemacht. Bei den Gästen aus Passignano lässt dieser Akt deutscher Gastfreundlichkeit Erinnerungen an frühere Zeiten wach werden.

 

Zum Programm des Besuches gehören eine Stadtführung mit Stadtführerin Johanna Lohn, eine Besichtigung des Klosters Eberbach, eine Besuch der Landeshauptstadt Wiesbaden, Abendessen im Eltviller Brauhaus, Begrüßung durch Stadtverordnetenvorsteher Georg Bermuth in der Kurfürstlichen Burg, Kellerführung und Weinprobe im Weingut „Prinz von Hessen“ in Johannisberg.

 

1. Oktober 1991

Der Vorsitzende des Vereins ALTA VILLA, Michele Matera, schreibt an die Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein und teilt mit, dass der Verein ALTA VILLA die Aktivitäten für die Bürgerfreundschaft Eltville/Passignano fortführen will. Er regt eine Kinderfreizeit in Passignano an. In seiner Eigenschaft als Stellvertretender Vorsitzender wird Stephan Fleschner wird mit den Vorbereitungen beauftragt.

 

Herbstferien 1991

Die Eheleute Anna Maria Lentini-Fleschner und Stephan Fleschner reisen nach Passignano und führen Gespräche über die weitere Entwicklung der Bürgerfreundschaft.

 

23. März 1992

Bürgermeister Bernd Knauf schreibt an Bürgermeister Bruno Dini und erklärt seine Bereitschaft, eine andere Partnerstadt als Eltville in Deutschland zu suchen.

 

5. Mai 1992

Die Jahreshauptversammlung des Vereins ALTA VILLA ändert die Vereinssatzung. Zu § 2 „Zweck des Vereins“, Ziffer 2.1, beschließt die Jahreshauptversammlung mit 11 Ja-Stimmen und 1 Enthaltung folgenden Absatz: „Der Verein fördert eine Freundschaft zwischen den Bürgern aus Eltville am Rhein und aus Passignano sul Trasimeno“.

 

Juni 1992

In Passignano bildet sich unter der Leitung von Bürgermeister Bruno Dini ein erstes Verschwisterungskomitee. Im gehören die Schriftstellerin Inge Poppe-Wühr, der ehemalige Vorsitzende der Musikkapelle Mario Anticaglia, die Dezernentin für Soziales Maria Rita Serafini, der christdemokratische Abgeordnete Enzo Lucertini und die parteilose Abgeordnete Renata Bufoli an.

 

20. August 1992

In der Eltviller Filiale der Nassauischen Sparkasse wird eine zweiwöchige Ausstellung über die italienische Gemeinde Passignano/Umbrien eröffnet. Neben Informationen über die am Trasimeno-See gelegenen Gemeinde in Wort und Bild gibt es in der Schalterhalle auch alte Trachten aus der Region zu sehen. Die Ausstellung wird durch den Naspa-Filialleiter Hartmut Rauscher sowie Dr. Jeanette Gundlach-Weigand und Dr. Klaus Peter, beide vom Verein ALTA VILLA, eröffnet.

 

28. August bis 1. September 1992

Die Musikkapelle „Banda Musicale di Passignano“ unter der Leitung von Sergio Comodini reist nach Eltville und gibt ein Konzert beim 11. internationalen Kinder- und Familienfest der Arbeiterwohlfahrt im Altenwohnheim Eltville. Dort begrüßt Stadtverordnetenvorsteher Georg Bermuth im Namen der Stadt Eltville die Passignanesen und hält eine beeindruckende Rede. Es folgt ein Konzert beim Sommerfest des Ausländerbeirates des Rheingau-Taunus-Kreises in Bad Schwalbach. Höhepunkt ist ein gemeinsames Konzert mit der Blaskapelle „Original Rheingauer Rebläuse“ im Bürgerhaus Johannesberg. Die Gäste sind in Eltviller Familien untergebracht.

 

7. Januar 1993

Im großen Saal des Auditoriums der Gemeinde Passignano veranstaltet der Verein ALTA VILLA, vertreten durch Stephan Fleschner und Dr. Klaus Peter, einen Informationsabend über Eltville und den Rheingau. Der Lichtbildervortrag wird von Dr. Klaus Peter in italienischer Sprache vor voll besetztem Saal gehalten.

 

während den Osterferien 1993

In den Osterferien veranstaltet das Ortsjugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein die erste Deutsch-Italienische Jugendbegegnung auf der Landwirtschaftskooperative „La Buona Terra“. Der ökologisch betriebene Bauernhof liegt oberhalb von Passignano mit herrlichem Blick über den Trasimenischen See inmitten von Olivenhainen und Schafherden. Betreut werden die Jugendlichen von erfahrenen Jugendleitern und von Mitgliedern der katholischen Pfadfinder von Passignano. Als direkte Ansprechpartnerin der Gemeinde Passignano, die die Jugendbegegnung organisatorisch unterstützt, fungiert die Leiterin des Kultur- und Sozialamtes, Katia Bellilo, die später Ministerin in der Regierung von Giuliano Amato wird.

 

23. April 1993

Der Verein ALTA VILLA unternimmt parallel zur Deutsch-Italienischen Jugendbegegnung seine erste Bürgerbegegnungsfahrt nach Passignano. Bei dieser Gelegenheit findet auch die erste offizielle Verschwisterungsfeier statt. Es wird eine Verschwisterungsurkunde zwischen den beiden Trägervereinen Associazione Culturale Trasimeno (ACT) und ALTA VILLA unterzeichnet. Ansprachen werden von Bürgermeister Bruno Dini, dem Vorsitzenden des Vereins ACT, Pasquale Ceccovecchi, und dem Stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins ALTA VILLA, Stephan Fleschner, gehalten. Als Gastgeschenk überreicht der Verein ALTA VILLA ein Ölgemälde von der Kurfürstlichen Burg der Stadt Eltville am Rhein.

 

Die Gruppe aus Eltville wird im Hotel „La Vela“ untergebracht. Zu Abend wird im Restaurant „Del Pescatore“ gemeinsam mit den passignanesischen Gastgebern gegessen. Unter der sachkundigen Führung von Stadtrat Dipl.Ing. Bernd Hefner werden Ausflüge nach Perugia, Assisi und Siena unternommen.

 

4. August 1993

Der Stadtverordnetenvorsteher Dr. Bernd Goldmann schreibt an den Verein ALTA VILLA und vertritt seine Überzeugung, dass eine Partnerschaft wachsen muss und von der Gesamtheit der Bürger zu akzeptieren ist. Eine Partnerschaft, die sich nur auf die persönlichen Beziehungen einiger weniger Bürger begründet, werde dauerhaft nicht zu dem Kontakt führen, den wir alle uns wünschen und den wir als Partnerschaft verstehen.

 

9. September 1993

Der Stadtverordnetenvorsteher Dr. Bernd Goldmann schreibt an den Verein ALTA VILLA und teilt mit, dass der Ältestenrat die vollzogene Verschwisterung zwischen dem Verein ALTA VILLA und dem Kulturverein Trasimeno begrüßt. Er sei jedoch der Auffassung, dass, bevor über eine offizielle Verschwisterung beider Städte diskutiert wird, zunächst die bestehenden Kontakte auf Vereinsebene vertieft werden sollen. Außerdem solle abgewartet werden, ob ein solches Vorhaben auf eine breite Akzeptanz innerhalb der Eltviller Bevölkerung stößt. Erst dann könne über eine Verschwisterung auf kommunaler Ebene nachgedacht werden.

 

25. November 1993

Die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Eltville am Rhein fasst bei 29 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung folgenden Beschluss:

 

„Die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Eltville begrüßt und unterstützt die Bereitschaft des Vereins ALTA VILLA, die Trägerschaft für eine Partnerschaft mit Passignano zu übernehmen und eine Bürgerfreundschaft zu pflegen. Von der Stadt Eltville wird erwartet, dass sie die Partnerschaft mitträgt und auch bereit ist, durch Repräsentanten der Stadt an der Weiterentwicklung mitzuwirken. Die SPD-Fraktion in der Eltviller Stadtverordnetenversammlung wird deshalb aufgefordert, im obigen Sinne sich für eine Partnerschaft mit Passignano einzusetzen und die hierzu notwendigen Initiativen zu ergreifen.

 

31. Dezember 1993

Der Verein ALTA VILLA gibt seine erste Vereinszeitung „ALTA VILLA“ heraus und stellt in dieser in umfangreichen Artikeln die italienische Gemeinde Passignano, den Trasimeno-See dar und die bisherigen Kontakte vor.

 

10. Januar 1994

In seiner Ansprache anlässlich des Neujahrsempfanges der Stadt Eltville am Rhein betont Stadtverordnetenvorsteher Dr. Bernd Goldmann, Geld müsse zur Verfügung gestellt werden für den Ausbau der Partnerschaften mit Arzens und Montrichard sowie für den Aufbau der Partnerschaft mit Passignano.

 

26. Januar 1994

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Hannes bittet den Stadtverordnetenvorsteher Dr. Bernd Goldmann, den nachfolgenden Vorschlag für eine Resolution auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 21. Februar 1994 zu nehmen: „Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Eltville am Rhein begrüßt die Bemühungen Eltviller Bürgerinnen und Bürger um eine Partnerschaft mit der italienischen Gemeinde Passignano. Sie begrüßt und unterstützt zugleich die Bereitschaft des Vereins ALTA VILLA, die Trägerschaft für eine solche Partnerschaft zu übernehmen und die Bürgerfreundschaft zu pflegen. Von den Repräsentanten der Stadt wird erwartet, dass sie die Partnerschaft mittragen und bereit sind, an der Weiterentwicklung mitzuwirken.“

 

21. Februar 1994

Die Fraktionen von CDU, ole, Grünen und FDP sprechen sich in der Stadtverordnetenversammlung gegen den Resolutionsvorschlag der SPD-Fraktion aus und verweisen den Antrag mit ihrer Mehrheit zu weiteren Beratung an den Haupt- und Finanzausschuss.

 

18. April 1994

Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadtverordnetenversammlung berät über den Resolutionsvorschlag der SPD-Fraktion.

 

2. Mai 1994

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt eine „Resolution zur Pflege internationaler kommunaler Beziehungen auf Bürgerebene“. Darin heißt es im zweiten Absatz: „Die Stadt Eltville am Rhein spricht sich darüber hinaus – ohne die Zahl der bestehenden offiziellen Partnerschaften erhöhen zu wollen – für die Pflege internationaler kommunaler Beziehungen auf Bürgerebene aus und begrüßt alle völkerverständigenden und –verbindenden Initiativen der Eltviller Bevölkerung, die sich im Rahmen eines geeinten Europas für mehr Freundschaft, Verständnis, Entgegenkommen und Toleranz zwischen den Nationen durch einen gegenseitigen Austausch einsetzen.

 

15. Juli 1994

Die Zeitung „Wochenpost Extra“ widmet seine Titelseite dem Artikel „Eltville und seine Partnerstädte“ und stellt die Stadtwappen von Eltville, Arzens, Montrichard und Passignano auf dem Hintergrund der Eltviller Rheinuferpromenade dar.

 

16. bis 20. August 1994

Die zweite Begegnungsmaßnahme zwischen Jugendlichen aus Eltville und Passignano findet in Eltville statt. Da die Pfadfinder aus Passignano ein Zeltlager machen wollten, wurde dieses auf dem Bolzplatz der Kinderstadtranderholung im Eltviller Wiesweg aufgeschlagen. Zwei Wochen dauerte dieses Begegnung. Der Hessische Rundfunk interessierte sich für die Maßnahme so sehr, dass ein Telefon-Interview vom HR-Redakteur Federico Hermanin mit dem Leiter der Pfadfinder, Enrico Ballerini, geführt und sonntags live gesendet wurde.

 

Gegen Ende der Maßnahme kam die Erwachsenen-Gruppe mit Bürgermeister Bruno Dini, um in der Kurfürstlichen Burg in Eltville den Rückverschwisterungsakt durchzuführen, der dann auch zwischen den Vereinsvorsitzenden Pasquale Ceccovecchi aus Passignano und Michele Matera vom Verein ALTA VILLA vollzogen wurde. Die entsprechende Urkunde wurde im Beisein des Ersten Stadtrates Franz Weißenberger und der italienischen Konsulin aus Frankfurt, Isabella Menichini, unterzeichnet und im Sozialzentrum der Arbeiterwohlfahrt aufgehängt. Anlässlich des Festaktes wurden der frühere italienische Generalkonsul und jetzige italienische Botschafter in Moskau (Russland), Dr. Gianfranco Facco Bonetti (in Abwesenheit), Bürgermeister Bruno Dini, Stadtverordnetenvorsteher Georg Bermuth und der Vorsitzende des Kulturvereins Trasimeno, Pasquale Ceccovecchi zu Ehrenmitgliedern des Vereins ALTA VILLA ernannt.

 

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Christel Hoffmann wurden alle Beteiligten zu einem Besuch des Hessischen Landtages eingeladen.

 

10. März 1995

Mit Bürgermeister Bernhard Hoffmann führen die Vertreter des Vereins ALTA VILLA, Horst Ertel, Michele Matera und Dr. Klaus Peter ein Gespräch in einer ausgesprochen freundlichen und sachlichen Atmosphäre. Dabei sichert Bürgermeister Bernhard Hoffmann zu, Gäste aus Passignano künftig mit gebotener Freundschaftlichkeit und Höflichkeit zu begrüßen.

 

1. bis 9. April 1995

Das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein veranstaltet seine dritte deutsch-italienischen Jugendbegegnung erneut in der Landwirtschaftskooperative „La Buona Terra“ in Passignano.

 

4. August bis 19. September 1995

Die katholischen Pfadfinder „Sankt Georg“ aus Eltville führen mit den katholischen Pfadfindern aus Passignano eine Jugendbegegnung in Passignano durch. Ca. 40 Jugendliche aus Eltville nahmen daran teil.

 

7., 14. und 21. März 1996

In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Arbeiterwohlfahrt Hessen e.V. veranstaltet der Verein ALTA VILLA einen Kurs zum Thema „Umbrien – Grünes Herz Italiens“. Die Leitung hat Dr. Klaus Peter.

 

23. bis 30. März 1996

Mit zwei Kleinbussen der Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein reist der Verein ALTA VILLA im Rahmen seiner zweiten Bürgerbegegnungsfahrt nach Passignano. Die Gruppe ist im Restaurant „Del Pescatore“ untergebracht. Im Begegnungsprogramm stellt Bürgermeister Bruno Dini die restaurierten Kirchen in Passignano und Castel Rigone vor. Im touristischen Teil des Programms wird Rom und der Vatikan besucht, ferner das Weingut Lungarotti mit Weinmuseum in Torgiano. Als Gastgeschenk wird eine holzgeschnitzte Holzplatte mit der Rheingauer Rieslingroute als Motiv von Michele Matera an Bürgermeister Bruno Dini sowie an den Vorsitzenden des Kulturvereins Trasimeno, Pasquale Ceccovecchi, überreicht.

 

6. Juli 1996

Die französische Zeitung „Le Figaro“ veröffentlicht auf der Titelseite ihres „Magazine“ eine Luftaufnahme der historischen Altstadt von Passignano. Im Innenteil der Zeitschrift befindet sich eine umfangreich bebilderte Reportage über den Trasimeno-See und den anliegenden Gemeinden. Ein Exemplar des Magazins wird Stephan Fleschner in Montrichard vom Generalsekretär des Rathauses, Michel-Guy Bruneau, übergeben.

 

23. Oktober 1996

Stephan Fleschner berichtet dem Vorstand des Vereins ALTA VILLA von seiner Unterredung mit Bürgermeister Bernhard Hoffmann, der Vorstandsmitglied des Deutsch-Französischen Verschwisterungskomitees ist. Stephan Fleschner schlug diesem vor, den Stadtverordnetenbeschluss, keine weiteren Städtepartnerschaften einzugehen, dahingehend zu ändern, dass – ähnlich wie bei Deutsch-Französischen Verschwisterungskomitee – die Städtepartnerschaft zwischen Eltville und Passignano in die Trägerschaft von ALTA VILLA übertragen wird. Der Unterschied soll dann der sein, dass sich die Stadt Eltville aus Haushaltsmitteln nicht engagieren muss. Bürgermeister Bernhard Hoffmann, der auch – sobald er Zeit habe – Passignano besuchen möchte, wolle den Vorschlag mit seinen Parteifreunden besprechen. Für die Gemeinde Passignano ist die offizielle Städtepartnerschaft die Voraussetzung dafür, weiterhin Mittel für die Kontakte mit Eltville im Haushaltsplan einzustellen.

 

18. April 1997

Mit großer Betroffenheit erfährt der Verein ALTA VILLA vom Tod des Vorsitzenden des Kulturvereins Trasimeno, Pasquale Ceccovecchi. Die Presse veröffentlicht einen Nachruf. Bürgermeister Bernhard Hoffmann schickt ein Beileidsschreiben an das Trauerhaus Ceccovecchi und würdigt das selbstlose, unermüdliche Engagement von Pasquale Ceccovecchi im sozialen und kulturellen Bereich sowie dessen Beitrag, ein Freundschaftsband zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der beiden Städten zu knüpfen und zu festigen. Bürgermeister Bernhard Hoffmann gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass es Menschen in Passignano und Eltville geben wird, die das Lebenswerk im Sinne von Pasquale Ceccovecchi weiterführen und vollenden werden.

 

24. Juli bis 2. August 1997

Es findet die vierte Deutsch-Italienische Jugendbegegnung mit der Pfadfindergruppe aus Passignano in Eltville statt. Bei dieser Maßnahme wurden die deutschen und italienischen Jugendlichen im Kultur- und Tagungshaus der Pfadfinder in Rauenthal gemeinsam untergebracht und verpflegt. Die Leitung der Maßnahme hatte Dorothea Andres inne.

 

Oktober 1997

Umbrien wird erschüttert durch ein Erdbeben. Passignano bleibt weitgehend verschont.

 

5. März 1998

In der Mitgliederversammlung des Vereins ALTA VILLA wird der bisherige Schriftführer erstmals zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins gewählt.

 

13. Mai 1998

In seiner Mitgliederversammlung beschließt der Verein ALTA VILLA die Bildung des Ausschusses „Bürgerfreundschaft Eltville/Passignano“ und wählt Stephan Fleschner zum Ausschussvorsitzenden.

 

Ende Juli 1998

In einer zweiten Ausgabe der Vereinszeitung „ALTA VILLA“ stellt ALTA VILLA seine Aktivitäten mit Passignano unter der Überschrift „Am Anfang stand das Buch“ vor.

 

15. August 1998

Im Weinberg von Udo Baron von Brentano verunglückt der Vorsitzende des Vereins ALTA VILLA, Michele Matera, durch seinen umgestürzten Traktor tödlich. Der Stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Stephan Fleschner, würdigt in der Basilika zu Johannisberg das Lebenswerk Michele Materas in einer Beachtung findenden Trauerrede und bezeichnet ihn als Weltbürger. Im Interkulturellen Zentrum der Arbeiterwohlfahrt wird zu Ehren von Michele Matera eine Gedenktafel errichtet.

 

10. bis 17. Oktober 1998

Das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein führt seine fünfte Deutsch-Italienische Jugendbegegnung in Passignano durch. Höhepunkt der Begegnung ist die Aufstellung des deutschen Wegweisers „Eltville am Rhein 1111 km“. Bürgermeister Bruno Dini und die Rauenthaler Weinprinzessin Cathrin I. weihen den Wegweiser mit Rauenthaler Wein ein. Fast alle Vertreter der örtlichen Vereine von Passignano sind anwesend. Die italienische Zeitung „Corriere dell’Umbria“ berichtet am 17. Oktober 1998 über dieses Ereignis.

 

Mai 1999

In Passignano wird Vladimiro Chellini Bürgermeister und schreibt einen Brief an die neue Vorsitzende des Vereins ALTA VILLA, Angela Baronin von Brentano.

 

10. Oktober 1999

Der Kulturverein Trasimeno wählt einen neuen Vorsitzenden. Der pensionierte General des Militärkommandos der Region Umbrien, Franco Stella, tritt die Nachfolge von Pasquale Ceccovecchi an. Von da an kommen keine Impulse des Vereins mehr. Weder Aktivitäten für die Bürgerfreundschaft noch in Passignano sind zu registrieren.

 

4. November 1999

Angela Baronin von Brentano wird zur neuen Vorsitzenden des Vereins ALTA VILLA gewählt. Stephan Fleschner wird von Dr. Klaus Peter gedrängt, von seiner Funktion als Stellvertretender Vorsitzender zurückzutreten, was er auch tut. Neuer Stellvertretender Vorsitzender wird Vito Loporcaro aus Rüdesheim.

 

5. Dezember 1999

Stephan Fleschner erklärt seinen Austritt aus dem Verein ALTA VILLA, nachdem Vito Loporcaro ihn für eine Austrittswelle von ALTA VILLA-Mitgliedern verantwortlich machte und ihn als „Cazzo“ bezeichnete.

 

20. Januar 2000

Das Mitglied des Ortsbeirates Olaf Fuchs regt an, dem neuen Weg zwischen Weinhohle und Bahnhof den Namen „Passignano-Weg“ zu geben. Dieser Vorschlag findet keine Zustimmung. Schließlich fand sich eine Mehrheit für den Namen „Mälzereiweg“, da der Weg über das Gebäude der früheren Mälzerei Binding führt.

 

29. April 2000

Bürgermeister Vladimiro Chellini schreibt an Bürgermeister Bernhard Hoffmann und bezieht sich auf einen Besuch von Anna Maria Lentini-Fleschner im Rathaus von Passignano. Er lädt Bürgermeister Bernhard Hoffmann nach Passignano ein, der aber aufgrund des Gesundheitszustandes seiner Frau die Einladung nicht annehmen kann.

 

7. Dezember 2000

Die Jahreshauptversammlung des Vereins ALTA VILLA ändert die Vereinssatzung. Demnach wird das Vereinsvermögen des Vereins bei dessen Auflösung des nicht mehr dem Arbeiterwohlfahrt-Ortsverein Eltville am Rhein e.V. zur Verfügung zu stellen sondern dem Magistrat der Stadt Eltville am Rhein mit der Auflage, es ausschließlich für gemeinnützige und karitative Zwecke, möglichst einer Einrichtung mit gleichen oder ähnlichen Zielen, in der eigenen Gemeinde zu verwenden. An der Abstimmung beteiligt sich auch der anwesende Vorsitzende des Deutsch-Französischen Verschwisterungskomitees Eltville/Montrichard e.V., Horst Pietrzak, sowie sein Stellvertreter, Herr Rechtsanwalt Volker Giere, der auch die Satzungsänderungen redaktionell bearbeitet.

 

31. Dezember 2000

Die italienische Zeitung „Oggi“ stellt die neugewählte Mitte-Links-Regierung von Italien unter dem Ministerpräsidenten Giuliano Amato vor. Die frühere Leiterin des Sozial- und Kulturamtes von Passignano, Katia Bellilo, wird Ministerin für die Gleichstellung der Frauen.

 

6. März 2001

Das korporative Mitglied des Arbeiterwohlfahrt-Ortsvereins Eltville am Rhein e.V., der Verein InterKulturelle Liga Rheingau e.V., beschließt in seiner Jahreshauptversammlung eine neue Satzung. Danach ist unter § 2 „Zweck und Ziele des Verein“, Ziffer 2.8, folgender Zweck beschlossen: „Offizielle Trägerschaft der Partnerschaft und Bürgerfreundschaft zwischen Eltville am Rhein und der Gemeinde Passignano sul Trasimeno in Italien am Beispiel des Vereins „Deutsch-Französisches Verschwisterungskomitee Eltville/Montrichard e.V.“ auf der Grundlage einer von beiden Trägervereinen bzw. Verschwisterungskomitees zu unterzeichnenden Verschwisterungsurkunde“. Ferner lautet der Vereinsname ab sofort „InterKulturelle Liga Rheingau und Trasimeno e.V.“. Vorsitzender des Vereins ist Stephan Fleschner, der aus Protest gegen die Beschlüsse des Vereins ALTA VILLA aus diesem ausgetreten ist. Vorsitzende der Aktion „Bürgerfreundschaft Eltville/Passignano“ wird Anna Maria Lentini-Fleschner.

 

22. März 2001

Mit Vorstandsbeschluss vom 22. März 2001 wird die korporative Mitgliedschaft beim Arbeiterwohlfahrt-Ortsverein Eltville am Rhein e.V. von Seiten des Vereins ALTA VILLA gekündigt und zum 30 Juni 2001 beendet. In einer weiteren Mitgliederversammlung beschließt der Verein ALTA VILLA seine Auflösung.

 

23 Mai 2001

Die Mitgliederversammlung des Vereins ALTA VILLA beschließt die Auflösung des Vereins.

 

7. bis 14. April 2001

Der Arbeiterwohlfahrt-Ortsverein Eltville am Rhein führt einen Seniorenurlaub in Passignano unter der Leitung der Leiterin des Seniorenclubs, Rosa Eschborn, durch.

 

8. April 2001

Anlässlich des AWO-Seniorenurlaubes gründet der örtliche Verkehrsverein PRO LOCO ein Verschwisterungskomitee Passignano/Eltville. Stefano Baldoncini ist Vorsitzender. Zwischen dem Verschwisterungskomitee, das Bestandteil des örtlichen Verkehrsvereins PRO LOCO wird, wird eine Vereinbarung unterzeichnet. Es wird ein „Rhythmus“ der beiderseitigen Begegnungsveranstaltungen vereinbart. Dieser sieht abwechselnde Begegnungen im Zwei-Jahres-Rhythmus vor.

 

16. Oktober 2001

Der Ausländerbeirat der Stadt Eltville am Rhein beschließt auf gemeinsamen Antrag der ausländischen Wählergruppen IDL und ISDL, die Weitergabe des Vereinsvermögens des aufgelösten Vereins ALTA VILLA an das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein. Der Ausländerbeirat begründet dies mit den Aktivitäten des Jugendwerks im Bereich der Deutsch-Italienischen Jugendbegegnungen zwischen Eltville und Passignano und dessen Integrationsbemühungen zwischen deutschen und ausländischen Jugendlichen, die dokumentiert sind.

 

29. September – 6. Oktober 2001

In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Arbeiterwohlfahrt Hessen e.V. veranstaltet der Arbeiterwohlfahrt-Ortsverein Eltville am Rhein e.V. einen Malurlaub am Trasimenischen See (Aquarellieren und Zeichnen für Anfänger und Fortgeschrittene). Die acht Teilnehmerinnen wohnen im Hotel „Belvedere“ in Passignano und nutzen die Ferienwohnung von Anna Maria Lentini-Fleschner als Malwerkstatt. Die Leitung des Kurses haben Petra Glaser und Ulrike Gerz vom Café Leinwand in Eltville.

 

30.Oktober 2001

Das Amtsgericht Eltville am Rhein löscht den Verein ALTA VILLA aus dem Vereinsregister. Die Stadt Eltville am Rhein erhält aus dem Vereinsvermögen ca. DM 3.700,00, das zur Teil-Finanzierung einer Einsatzstelle für das Freiwillige Soziale Jahr verwendet wird.

 

6. Januar 2002

Die italienische Zeitung „Corriere dell’Umbria“ berichtet über den Rücktritt von Bürgermeister Vladimiro Chellini.

 

28. August 2002

Stephan Fleschner nimmt an einer Arbeitssitzung des Arbeitskreises „Soziales“ für die Kommunale Agenda teil. In dieser Sitzung schlägt er für die weitere Beratung unter anderem folgende Punkte vor:

 

-    Zu wenig Städtepartnerschaften

     (zum Beispiel für Erbach, Martinsthal, Rauenthal)

 

-    Fehlende Unterstützung für die „Bürgerfreundschaft Eltville/Passignano“

 

1. – 5. Oktober 2002

Der Verein PRO LOCO reist mit 8 Passignanesen unter der Leitung von Stefano Baldoncini zu einem 5tägigen Besuch nach Eltville. Das Begegnungsprogramm sieht einen Empfang durch die Stadt Eltville am Rhein durch Bürgermeister Bernhard Hoffmann und der Eltviller Weinkönigin Daniela I. vor. Ferner werden an einem Sonderdrucktag mit der Florentiner Druckpresse, einer Stadtführung, einer Präsentation von Büchern des Autors Luciano Festuccia in der Bücherstube Lauer, einer Führung mit Weinprobe im Kloster Eberbach, einer Rheinschiffstour nach Rüdesheim mit Besuch der Drosselgasse, am Internationalen Fest in Oestrich-Winkel, einer Betriebsbesichtigung im Weingut Eberhard von Oettinger und einer Stadtrundfahrt in Wiesbaden teilgenommen. Für die Gäste kocht im Interkulturellen Zentrum der Arbeiterwohlfahrt die Leiterin des Seniorenclubs, Rosa Eschborn.

 

2. Oktober 2002

Mit den Repräsentanten der Stadt Eltville am Rhein: Franz Weißenberger (Erster Stadtrat i.R.), Bürgermeister Bernhard Hoffmann und Ortsvorsteher Georg Bermuth, den Gastgebern und Gästen der Begegnung unterzeichnen die Vorsitzende der Aktion „Bürgerfreundschaft Eltville/Passignano“, Anna Maria Lentini-Fleschner, und der Vorsitzende des Verkehrsvereins PRO LOCO, Stefano Baldoncini, eine Verschwisterungsurkunde. Sie setzen damit den im Jahre 1993 geschlossenen Freundschaftsbund fort in der Überzeugung, damit einer friedlichen Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland zu dienen und einen Beitrag für eine glückliche Zukunft in einem geeinten Europa zu leisten. Dabei wird der Wille bekundet, sich zugleich an den freundschaftlichen Verbindungen, die Eltville und Passignano zu anderen Gemeinden in Europa pflegen, zum Beispiel in Frankreich (Montrichard sur Cher) und Kroatien (Susedgrad/Zagreb), zu beteiligen. Anlässlich des Besuches der Delegation aus Passignano sul Trasimeno wollen sie das im Geiste der Freiheit und Freundschaft feierlich angegebene Gelöbnis vom 8. April 2001, die engen Verbindungen der Bürgerinnen und Bürger und ihrer Jugend in den beiden Gemeinden fortzusetzen, erneuern.

 

Stefano Baldoncini überreicht als eines der Gastgeschenke neben Wein und Olivenöl einen original-italienischen Wegweiser des italienischen Straßenbauamtes A.N.A.S. an Bürgermeister Bernhard Hoffmann in der Hoffnung, einen Aufstellungsort innerhalb der Stadt Eltville zu finden.

 

29. März 2003

Rund ein halbes Jahr nach der Überreichung des italienischen Wegweisers „Passignano sul Trasimeno 1111 km“ durch den Vorsitzenden des italienischen IKL-Partnervereins PRO LOCO, Stefano Baldoncini, an den Eltviller Bürgermeister Bernhard Hoffmann, konnte dieser auf Vorschlag von Stephan Fleschner am Gutenbergplatz aufgestellt werden. Ebenfalls wurde ein Wegweiser „Montrichard 780 km“ aufgestellt. Magistrat und Ortsbeirat Eltville-Alt hatten sich politisch für die Aufstellung beider Wegweiser ausgesprochen. An der Einweihung nahmen neben Bürgermeister Bernhard Hoffmann die Vorsitzende der Aktion „Bürgerfreundschaft Eltville/Passignano“ und der Vorsitzende des Vereins „Deutsch-Französisches Verschwisterungskomitee Eltville/Montrichard e.V.“, Horst Pietrzak, teil.

 

28. Mai 2003

Der Vorsitzende des Vereins IKL, Stephan Fleschner, stellt eine Beschädigung des Wegweisers „Passignano sul Trasimeno 1111 km“ fest und teilt dies Bürgermeister Bernhard Hoffmann mit. Daraufhin bestellt der Erste Stadtrat, Hans Georg Schuhmacher, Stephan Fleschner zu sich und teilt mit, dass der rechteckige italienische Wegweiser aus verkehrsrechtlichen Gründen dem deutschen Wegweiser „Montrichard 780 km“ durch eine Fachfirma angepasst wurde. Dem passignanesische Gastgeschenk wurde eine Spitze verpasst.

 

13. Oktober 2003

Bürgermeister Bernhard Hoffmann schreibt in seiner eMail an den Verein IKL: „Chronik inzwischen gelesen und für gut befunden. Die sachliche und nicht polemische Berichterstattung wird von mit besonders hervorgehoben.“

 

3. bis 7. April 2004

Zur turnusmäßigen Begegnung reist eine 13köpfige Eltviller Gruppe nach Passignano. Die Gruppe wird begleitet durch den Eltviller Stadtrat Rudolf Scholl, den Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Rheingau-Taunus, Georg Breitwieser, und von Annemarie Mann als Vertreterin des Deutsch-Französischen Verschwisterungskomitees Eltville/Montrichard. Erstmals in der Geschichte der Begegnungen gelingt es den italienischen Gastgebern – an der Spitze Verkehrsvereinsvorsitzender Stefano Baldoncini -, eine Eltviller Gruppe in Familien unterzubringen. Die Verpflegung erfolgt zum Frühstück in den Familien. Zum Mittagessen und Abendessen folgt die Gruppe auf Einladung des Verkehrsvereins PRO LOCO in verschiedene Restaurants der passignanesischen Gastronomie.

 

Im Reisegepäck hat die Eltviller Gruppe neben einem eigenen Gastgeschenk (24 Liter Weißwein und 2 Porzellanteller mit der Ansicht von Eltville) ein Geschenk der Stadt Eltville am Rhein: 6 Rosenstück „Stadt Eltville“ und 5 Rosenstöcke „Schönes Eltville“. Im Anschluss an die offizielle Begrüßung durch Bürgermeister Claudio Bellaveglia und seines Gemeindevorstandes werden die Rosenstöcke in ein hergerichtetes Beet vor dem Denkmal der Gefallenen bzw. vor dem Rathaus gepflanzt. Stadtrat Rudolf Scholl und Bürgermeister Claudio Bellaveglia nehmen gemeinsam die Pflanzung vor. Die in Passignano wohnende Schriftstellerin Inge Wühr übersetzt die Reden.

 

Eine Zusammenkunft mit den katholischen Pfadfindern von Europa findet in deren Räumlichkeiten im Ortsteil San Donato statt. Georg Breitwieser vom AWO-Kreisverband nimmt die Gelegenheit wahr, Kontakt mit diesen Partnern früherer Jugendbegegnungen zu knüpfen. Um den Reigen der Jugendbegegnungen weiterzuführen, strebt der AWO-Kreisverband eine Maßnahme im Herbst 2005 in Passignano an. Die bisherige Unterkunft in der Landwirtschaftskooperative „La Buona Terra“ sowie das Erfahrungszentrum für Umwelterziehung „Panta Rei“ in Passignano werden besichtigt.

 

Im touristischen Teil der Begegnung werden Assisi, Castiglione del Lago, die Insel „Maggiore“, das Schokoladenmuseum „Perugina“, Perugia, Castel Rigone und der Bauernhof Orsini, der afrikanische grüne Bohnen anbaut, besucht. In Castel Rigone wird die Gruppe von Heimatforscher Danilo Cardinale geführt. Stephan Fleschner übersetzt ins Deutsche. Ständiger Begleiter der Gruppe ist Stefano Baldoncini.

 

Ein mehrgängiges Abschlussessen bestehend aus Fischen des Sees findet im ältesten Restaurant von Passignano „Del Pescatore“ statt. Die Gastgeber halten in Renaissance-Kostümen ein kleines historisches Spektakel ab, das durch die Leiterin der Eltviller Gruppe, Anna Maria Lentini-Fleschner, ins Deutsche übersetzt wird. In ihren Tischreden sprechen sich sowohl Bürgermeister Claudio Bellaveglia und Stadtrat Rudolf Scholl für eine offizielle Städtepartnerschaft aus. Im Namen der Gastgeber schließt sich der Vorsitzende des Verkehrsverein PRO LOCO, Stefano Baldoncini, seinen Vorrednern an und wünscht den Gästen aus Eltville eine gute Heimfahrt.

 

In der regionalen Zeitung „Corriere dell’Umbria“ erscheint am 7. April 2004 ein Bericht über die Begegnung unter dem Titel „Gemellaggio in nome dell’Europa“.

 

09. September 2004

Der Ausländerbeirat der Stadt Eltville am Rhein spricht sich positiv für eine Städtepartnerschaft zwischen Eltville und Passignano aus.

 

20. April 2004

Im Magistrat stößt Stadtrat Rudolf Scholl die Diskussion für eine Städtepartnerschaft mit Passignano an. Es soll in einer Beschlussvorlage dargelegt werden, in welcher Weise eine engere Städteverbindung mit der italienischen Gemeinde Passignano gepflegt werden kann.

 

29. April 2004

Der Ausländerbeirat der Stadt Eltville am Rhein erfährt in seiner Sitzung von der stellvertretenden Leiterin der Haupt- und Finanzverwaltung, Saskia Habelt, dass der Magistrat die Stadtverwaltung beauftragt habe, eine Beschlussvorlage für die Ausgestaltung einer Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Passignano sul Trasimeno zu erarbeiten.

 

18. Mai 2004

Der Magistrat befasst sich mit dem Thema der Verschwisterung mit Passignano. Stadtrat Rudolf Scholl beantragt, Ziffer 2 des Beschlußvorschlages dahingehend zu ergänzen, dass der finanzielle Aufwand der Partnerschaft in einem vertretbaren Rahmen gehalten wird.

 

19. Mai 2004

Der Magistrat der Stadt Eltville am Rhein teilt dem Ausländerbeirat mit, dass zwischenzeitlich Einigung darüber erzielt werden konnte, zunächst in der Stadtverordnetenversammlung eine Grundsatzentscheidung für eine offizielle Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde Passignano sul Trasimeno zu treffen.

 

03. Juni 2004

Der Ortsbeirat Eltville berät das Thema „Begründung einer Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde Passignano sul Trasimeno“ und spricht sich mehrheitlich für diese aus.

 

07. Juni 2004

Der Hauptausschuss beschließt mehrheitlich, den Antrag den Stadtverordneten Matthias Hannes (SPD), wonach der Verein IKL bei den Vorbereitungen mit einbezogen werden soll. Der Stadtverordnete Dr. Clemens Mödden (CDU) bezeichnet die geplante Verschwisterung als „antiquiert“.

 

Juni 2004

In der Vereinspublikation „InterKommunaL“ des Vereins InterKulturelle Liga Rheingau und Trasimeno e.V. erscheint ein Bericht über die Deutsch-Italienische Bürgerbegegnung vom 03. bis 7. April 2004 in Passignano.

 

21. Juni 2004

Die Stadtverordnetenversammlung fasst folgende Beschlüsse:

 

1.   Die Stadtverordnetenversammlung spricht sich vom Grundsatz her für eine offizielle Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Eltville am Rhein und der italienischen Gemeinde Passignano sul Trasimeno aus.

 

2.   Der Magistrat wird gebeten, in Verbindung mit den privaten Trägern unter Einbeziehung der Interkulturellen Liga (IKL) zu prüfen, welche unterschiedliche Formen der Städtepartnerschaft möglich sind, wie das offizielle Verfahren in die Wege geleitet werden kann, in welcher Höhe finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen und wie eine solche Verschwisterung konkret gestaltet werden kann. Der finanzielle Aufwand der Partnerschaft ist in einem vertretbaren Rahmen zu halten.

 

2. Juli 2004

Der Verein IKL schreibt an den Magistrat der Stadt Eltville am Rhein und drückt seine große Freude über den in der Stadtverordnetenversammlung gefassten Grundsatzbeschluss aus.

 

16. August 2004

Bürgermeister Bernhard Hoffmann schreibt an Bürgermeister Claudio Bellaveglia und teilt den Grundsatzbeschluss der Eltviller Stadtverordnetenversammlung mit. Er bittet um Vorschläge zur Ausgestaltung einer offiziellen Städtepartnerschaft.

 

27. September 2004

Bürgermeister Bernhard Hoffmann übersendet dem Verein IKL den Vertrag zwischen der Stadt Eltville am Rhein und dem Verschwisterungskomitee Eltville/Montrichard, an dem sich der Verein IKL orientieren will.

 

3. Oktober 2004

Der Verkehrsverein Eltville veranstaltet einen Weinprobierstand zum „Tag der Deutschen Einheit“ mit Ausschank von Weinen für Freunde der Partnerstädte. Es wird auch Wein und Sekt aus Passignano ausgeschenkt.

 

8. Oktober 2004

Der Verein IKL veranstaltet einen Passignanesischen Abend und lädt die Teilnehmer der Bürgerbegegnungen der Jahre 2002 und 2004 in das Interkulturelle Zentrum der Arbeiterwohlfahrt ein.

 

26.10.2004

Die gemeinsame Sitzung der Kommissionen für Wirtschaft und Soziales der Gemeinde Passignano beraten die vom Verein IKL gemachten Vorschläge und sprechen sich für eine Verschwisterung mit Eltville am Rhein aus. Die Sitzung findet im Rathaus von Passignano um 17.00 Uhr statt.

 

15. November 2004

Der Verein IKL berichtet über seine Kontakte in Passignano am 26.10.2004 und übersendet dem Magistrat der Stadt Eltville am Rhein folgende Unterlagen:

 

-    vorläufige Programmplanung für die VI. Maßnahme der Jugendbegegnungen

     der Stadtjugendwerks der Arbeiterwohlfahrt Eltville am Rhein

 

-    Ausgestaltung der Bürgerfreundschaft zwischen Eltville und Passignano

 

-    Ideensammlung für das Begegnungsprogramm

     der Verschwisterungsfeier in Eltville im Jahre 2005

 

-    Liste der Pioniere der Bürgerfreundschaft (auch Ehrengäste)

 

-    Liste der verstorbenen Pioniere

 

Weihnachten 2004

Der katholische Pfarrer Gereon Rehberg schreibt im Artikel „Rund um die Kirche“ in Nr. 64 des Pfarrspiegels: „Wir Menschen leben von Begegnungen. Alles Leben wächst aus Begegnungen hervor. Als Person ist der Mensch offen für andere. – Jeder weiß um Begegnungen, die ihn bereichert und glücklich gemacht haben.“

 

27. Januar 2005

Bürgermeister Claudio Bellaveglia übersendet dem Verein IKL die Richtlinien der Gemeinde Passignano für die Verschwisterungen.

 

11. Februar 2005

Kurt L. Mayer stirbt im Alter von 69 Jahren an Leukämie. Erneut verliert der Verein IKL einen Mitstreiter für die Bürgerfreundschaft. Kurt L. Mayer war als Fotograf bei den offiziellen Verschwisterungsfeiern auf Vereinsebene dabei. Er stellte ferner Fotografien seiner Kalender „Schöner Rheingau“ von Eltville und dem Rheingau für eine beabsichtigte Fotoausstellung in Passignano zur Verfügung.

 

25. Februar 2005

In einem Bericht des Wiesbadener Tagblatts zum Thema „Besuch des amerikanischen Präsidenten George Bush“ wird der Rheinland-Pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck zitiert: „Ich werde es nie zulassen, dass Gäste nur unter Kostengesichtspunkten gesehen werden.“

 

16. März 2005

Der Verein IKL schreibt an Bürgermeister Bernhard Hoffmann und nimmt zu der Beschlussvorlage für die städtischen Gremien Stellung. Er legt das Begegnungsprogamm vor und einen Kosten- und Finanzierungsplan. Die Kosten der Begegnung werden auf EURO 10.000,00 geschätzt bei einer Teilnahme von ca. 50 Passignanesen.

 

21. März 2005

Der Verein IKL stellt einen Zuschussantrag bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Bei der Antragstellung holte der Verein IKL sich Unterstützung beim Institut für Europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit e.V. in Bonn.

 

2. April 2005

In seinem Schreiben an Bürgermeister Bernhard Hoffmann bestätigt Bürgermeister Claudio Bellaveglia den Termin der Begegnung in Eltville in der Zeit vom 15. bis 19. September 2005.

 

15. April 2005

Bürgermeister Bernhard Hoffmann wirbt bei folgenden Stellen um finanzielle Förderung der Verschwisterungsfeier:

 

-  Ministerpräsident Roland Koch

-  Staatsminister Jochen Riebel

-  Landtagsabgeordneter Dr. Franz Josef Jung

-  Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch

 

Darüber hinaus bittet er den Europaabgeordneten Michael Gahler, die Schirmherrschaft für die Veranstaltung zu übernehmen.

 

18. April 2005

In der öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses beantragt der Stadtverordnete Matthias Hannes (SPD) einen Zuschussbetrag in Höhe von EURO 5.000,00. Dagegen stellt der Stadtverordnete Peter Seyffardt den Antrag, die Beschlussvorlage zurückzustellen, um diese zunächst in den Fraktionen zu beraten. Dieser Antrag erhält die Mehrheit.

 

19. April 2005

Der Magistrat legt sich auf eine Begründungsfeierlichkeit zur Städtepartnerschaft im Jahre 2006 und eine Teilnehmerzahl von 20 Personen aus Passignano fest. Er beauftragt die Verwaltung, auf dieser Grundlage nachzuverhandeln.

 

12. Mai 2005

Der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch sagt seine Teilnahme zu und möchte sich bei den Feierlichkeiten einbringen.

 

4. Mai 2005

Der Europaabgeordnete Michael Gahler übernimmt die Schirmherrschaft der Verschwisterungsfeier und sagt seine Teilnahme nicht nur zur Eröffnungsrede zu, auch will er aktiv an dem geplanten Programm teilnehmen.

 

21. April 2005

Im Rheingau Echo wird bekanntgegeben, dass am Montag, dem 2. Mai 2005, um 18.30 Uhr, in der Stützpunkt-Feuerwache eine öffentliche Sitzung der Stadtverordneten stattfindet. Auf der Tagesordnung stände unter anderem die Begründung einer Städtepartnerschaft mit der italienischen Gemeinde Passignano sul Trasimeno.

 

28. April 2005

Der Wiesbadener Kurier berichtet, dass die geplante Städtepartnerschaft mit Passignano wieder von der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 2. Mai 2005 gestrichen wurde. Es gäbe noch Klärungsbedarf wegen der Kosten.

 

12. Mai 2005

Der Hessische Innenminister Volker Bouffier teilt dem Magistrat mit, dass das Land Hessen eine Zuwendung aus Landesmitteln in Höhe von EURO 500,00 bereitstellen kann.

 

24. Mai 2005

Bürgermeister Bernhard Hoffmann schreibt an Bürgermeister Dr. Claudio Bellaveglia und sagt die terminierten Verschwisterungsfeierlichkeiten unter Hinweis auf ein Konsolidierungsprogramm des städtischen Etats ab. Er schlägt vor, die Gründungsfeier im Jahre 2006 stattfinden zu lassen. Das Schreiben wird von der italienischen Übersetzerin Piera Angela Molinari aus Eltville in die italienische Sprache übersetzt.

 

26. Mai 2005

Der Wiesbadener Kurier berichtet, dass das Land Hessen mit EURO 500,00 die Gründungsfeier unterstützt.

 

30. Mai 2005

Bürgermeister Bernhard Hoffmann schreibt an den

 

-    Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch

-    Staatsminister Jochen Riebel

-    Staatsminister Volker Bouffier

-    Landtagsabgeordneten Dr. Franz Josef Jung

-    Europaabgeordneten Michael Gahler

 

und sagt die Verschwisterungsfeier ab.

 

30. Mai 2005

Bürgermeister Bernhard Hoffmann teilt mit, dass die Verwaltung zur Zeit eine neue Vorlage für die städtischen Gremien vorbereitet.

 

1. Juni 2005

Der Verein IKL äußert seinen Unmut über Beschlüsse der städtischen Gremien. Das Vertrauen in ihre Glaubwürdigkeit sei sehr erschüttert. Dem Verein entstehen unnötige Kosten in Höhe von EURO 225,00.

 

2. Juni 2005

Bürgermeister Bernhard Hoffmann appelliert an den Verein IKL. Er versichert, dass er das gemeinsame Anliegen der Verschwisterung weiterverfolgen wird.

 

14. Juni 2005

Die Gemeindevertretung von Passignano beschließt um 20.00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses einstimmig, mit der Stadt Eltville am Rhein eine Städtepartnerschaft einzugehen.

 

1. Juli 2005

Auf der Website der Europäischen Kommission

 

http://europa.eu.int/comm/towntwinnig/projects/projects_de.html

 

wird die Entscheidung der Europäischen Kommission veröffentlicht, die Verschwisterungsfeier mit einem Betrag von EURO 3.640,00 für Eltville und EURO 2.777,50 für Passignano zu bezuschussen.

 

26. September 2005

Bürgermeister Bernhard Hoffmann unterrichtet die Stadtverordnetenversammlung darüber, dass die Gemeinde Passignano die Städtepartnerschaft mit Eltville einstimmig beschlossen hat.

 

30. Januar 2006

Der Hauptausschuss beschließt, zwischen dem Verein IKL und der Stadt Eltville einen Vertrag abzuschließen, der die Ausgestaltung und Organisation der Städtepartnerschaft regelt.

 

6. Februar 2006

Der CDU-Stadtverordnete Boos erreicht mit seinem Antrag, dass der Verein IKL nicht mehr als Partnerschaftsverein die Verschwisterungsfeierlichkeiten tragen soll. Er bezeichnet den Verein IKL als linksextreme politische Partei. Der Verein sei als korporatives Mitglied der Arbeiterwohlfahrt verantwortlich für die Betreuung und Beratung von Ausländern. Der Stadtverordnete der Bürgerliste, Moser, bezeichnet eine Städtepartnerschaft als „kommunalpolitischen Tourismus“.

 

13. Februar 2006

Der Verein der Briefmarkenfreunde Rheingau beschließt, aus Anlass der Verschwisterungsfeierlichkeiten einen Sonderstempel herauszubringen.

 

2. März 2006

In der öffentlichen Sitzung des Ortsbeirates Eltville am Rhein wird erneut das Für und Wider diskutiert, ob der Verein IKL als Partnerschaftsverein geeignet ist. Auf Antrag der Republikanerin Opitz wird die Behandlung dieses Tagesordnungspunktes abgesetzt.

 

13. März 2006

Der Ortsbeirat Eltville am Rhein beschließt, zwischen dem Verein IKL und der Stadt einen Vertrag abzuschließen, der die Details der Ausgestaltung und Organisation der Städtepartnerschaft regelt. Ab dem 2007 soll die Stadt jeweils im Wechsel Bürgerbegegnungen des Vereins IKL mit einem Zuschuss in Höhe von 1.000 EURO (alle zwei Jahre) und die Jugendbegegnungen der Arbeiterwohlfahrt mit einem Zuschuss in Höhe von EURO 500,00 (alle zwei Jahre) bezuschussen. Etwaige Haushaltssperren sollen den Zuschuss nicht reduzieren.

 

20. März 2006

Die Stadtverordnetenversammlung stimmt mehrheitlich (7 dagegen, 5 Enthaltungen) dafür, dass zwischen dem Verein IKL und der Stadt Eltville ein Vertrag abgeschlossen wird, der die Details der Ausgestaltung und Organisation der Städtepartnerschaft regelt. Ab dem 2007 soll die Stadt jeweils im Wechsel Bürgerbegegnungen des Vereins IKL mit einem Zuschuss in Höhe von 1.000 EURO (alle zwei Jahre) und die Jugendbegegnungen der Arbeiterwohlfahrt mit einem Zuschuss in Höhe von EURO 500,00 (alle zwei Jahre) bezuschussen. Etwaige Haushaltssperren sollen den Zuschuss nicht reduzieren.

 

Für den Verein IKL beginnen die Planungen und organisatorischen Vorbereitungen erneut. Es bleiben nur 5 Monate, um Zuschussanträge, Einzelveranstaltungen und Quartiere zu organisieren.

 

24. bis 28. August 2006

Der Verein IKL führt ein mit der Europäischen Kommission abgestimmtes Begegnungsprogramm zwecks Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch. Aus Passignano kommen 26 Gäste angereist, die sich aus Bürgern aus Passignano, Mitgliedern des Partnervereins PRO-LOCO und der Gemeindegremien zusammensetzen. Ca. zwei Drittel der Gäste sind zwischen 20 und 30 Jahre als. Das Programm beinhaltet europabezogene Vorträge und die Bildung von Arbeitsgemeinschaften.

 

Der Eltviller Grafiker Harald Bukor gestaltet ein Logo für die Städtepartnerschaft, das auf allen Schriften zur Städtepartnerschaft und in den Presseberichten dargestellt wird. Die italienischen Freunde drucken das Logo auf der Florentiner Druckpresse des Burg-Vereins und die Deutsche Bundespost gibt in Zusammenarbeit mit dem Verein „Briefmarkenfreunde Rheingau“ einen Sonderstempel mit diesem Logo heraus.

 

Am 26. August 2006 findet der feierliche Akt der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde statt. Sie wird unterzeichnet vom Schirmherrn der Feierlichkeiten, dem Europaabgeordneten Michael Gahler, den beiden Bürgermeistern Bernhard Hoffmann und Dr. Claudio Bellaveglia sowie von Stadtverordnetenvorsteher Joachim Weckel. In das Goldene Buch der Stadt tragen sich Michael Gahler, die beiden Bürgermeister sowie der Hessische Staatsminister für Europaangelegenheiten, Volker Hoff, ein. Das Deutsch-Französische Verschwisterungskomitee Eltville/Montrichard entbietet ein Grußwort.

Zu einem Resümee kritischer Art an Programm und Trägerschaft der Städtepartnerschaft sieht sich IKL-Ehrenmitglied und Bürgermeister Bernhard Hoffmann in der Presse veranlasst. Positive Stimmen der städtischen Gremien sind nicht zu vernehmen. Die Stadt Eltville trennte sich sogar von der Amtsleiterin Christine Weißenberger, die als Ansprechpartner der Stadt für den Verein IKL fungierte und aus der Sicht des Vereins IKL Hervorragendes leistete.

 

28.08.2006

Bürgermeister Dr. Claudio Bellaveglia übermittelt aus Anlass der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde dem Ehrenvorsitzenden des Vereins IKL, Bruno Zitzow, eine Grußbotschaft. Sie lautet: „Ich habe von Herrn Fleschner erfahren, dass Sie eine Person von hoher Sensibilität sind und dass Sie Passignano sul Trasimeno lieben, daher nutze ich die Gelegenheit von meinem Besuch in Eltville für die Gründung der offiziellen Verschwisterung, um Ihnen meine herzlichsten Grüße und Wünsche auszurichten.“ Bruno Zitzow war bei allen Deutsch-Italienischen Jugendbegegnungen in Eltville und in Passignano ehrenamtlicher Betreuer der Jugendlichen. Er war stellvertretender Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt und des Vereins IKL bis zu einem nicht verschuldeten Verkehrsunfall, der ihn querschnittlähmte.

 

11. Oktober 2006

Im Rahmen eines passignanesischen Abends präsentiert der Verein IKL die Fotos von der Partnerschaftsbegegnung. Er beziffert die Kosten der Maßnahme auf ca. 11.000 EURO. In der Aussprache wird Stephan Fleschner verdeutlicht, dass der Verein IKL unfähig sei, eine Städtepartnerschaft zu tragen. Es solle ein neuer Verein gegründet werden, in dem Stephan Fleschner kein Vorsitzender sei und eventuell nur noch am Rande in Erscheinung treten dürfe. Die Bemühungen des Vereins IKL, das Aktionskomitee „Bürgerfreundschaft Eltville/Passignano“ auf eine breitere personelle Grundlage zu stellen, gelang nicht.

 

28. Oktober 2006

 

In der kroatischen Partnergemeinde von Passignano, Zagreb-Susedgrad, wird im Beisein von Bürgermeister Dr. Claudio Bellaveglia ein Platz in „Passignano-Platz“ eingeweiht.